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Das jahrtausende alte Prinzip, ein Holzstab mit einer Schnur, ist jedoch nicht so simpel, wie es aussieht.
Ein guter Bogen stellt hohe Anforderungen an das verwendete Material, denn beim Schießen treten im Bogen sowohl Zugspannung (auf der Vorderseite ), wie auch Druckspannung (auf der dem Schützen zugewandten Seite ) auf, die vom Holz verkraftet werden müssen. Beim Langbogen wird der Pfeil entweder über den Handrücken oder über eine kleine Pfeilauflage seitlich am Bogen entlanggeschossen, wodurch der Pfeil schräg aus dem Bogen kommt und meist seitlich am Ziel vorbeischießt, wenn man das nicht mit beim Zielen einkalkuliert.Der Langbogen besteht komplett aus Holz und liegt sehr leicht in der Hand.
Bekannt ist der Bogen unter anderem durch unzählige Robin Hood-Verfilmungen.
Im alten England war der starke Longbow eine gefürchtete Waffe, war er doch in der Lage, selbst Rüstungen zu durchschlagen.
Später wurde der Langbogen in den englischen Armeen von Armbrüsten abgelöst, da das dazu nötige Training weniger aufwendig war.Dieser Bogen wird instinktiv geschossen, d.h., es wird keine zu schießende Entfernung geschätzt, sondern wie man in seiner Kindheit gelernt hat einen Stein zu einer bestimmten Stelle zu werfen, trainiert man nun, ebenso die Pfeile quasi “automatisch” der Entfernung angepasst zu schießen.Heute werden Langbögen häufig mit einer Fiberglasbeschichtung versehen, die die Leistungsfähigkeit des Bogens erhöht. |
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Er besteht aus einem Mittelteil aus Holz oder Metall, an das die beiden Wurfarme befestigt werden (Steck- oder Schraubvorrichtungen).
Die Wahl der Stärke der Wurfarme lässt sich hierbei ganz individuell auf die physische Leistungsfähigkeit des Schützen abstimmen. Diesem Aspekt kommt besondere Bedeutung zu, da das Ziehen des Bogens vornehmlich die Rückenmuskulatur beansprucht und diese erfahrungsgemäß bei Anfängern nur schwach ausgebildet ist.
Bei einer Stärkung der Muskulatur kann nun beim Recurve – Bogen durch Austausch der Wurfarme die Zugkraft erhöht werden und an die Steigerung der Leistung angepasst werden.
Die weiteren Bestandteile des Bogens sind die Sehne (Kunstfasern), ein am Mittelteil befestigtes Visier und eine Pfeilauflage.Diese Bogenart wurde von den Assyrern erfunden und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Effizienz des Bogens durch die geschwungenen Wurfarme (Recurve) erhöht wurde.
Das bedeutet, dass ein geschossener Pfeil bei gleichem Kraftaufwand durch den Schützen schneller fliegt.Im Unterschied zum Compoundbogen hat ein Recurvebogen keine Kraftübersetzung, je weiter die Sehne nach hinten gezogen wird, desto höher wird die benötigte Haltekraft und Wurfleistung.Der Recurve Bogen wird meist mit Visier und Stabilisator geschossen.Der Recurve Bogen ist der klassische europäische Bogen.
Im frühen Mittelalter wurde speziell in England der sogenannte englische Langbogen geschossen. Aus dem Fernen Osten und Asien kam die typische Recurve Form ins Abendland.
Da die Wurfkraft größer ist, setzte sich dieser Bogen bald in Europa durch. Heute wird als Turnierbogen ausschließlich der Recurve-Bogen geschossen. Gegenüber dem Compoundbogen, der mit dem Flaschenzugprinzip arbeitet und je nach Art der „Rollen“ (Camecords) eine Zugkraftreduktion von bis zu 80% erreichen kann, ist beim Recurvebogen der Kraftverlauf fast linear ansteigend. Das heißt beim Auszugspunkt des Recurvebogens liegt die volle Leistungskraft auf den Fingern, wobei sie beim Compound um bis zu 80% minimiert wird und erst beim Lösen freigegeben wird.Der Recurvebogen ist teilbar und besteht aus dem Mittelteil, den Wurfarmen, der Sehne, zum „Zubehör“ zählen das Visier, die Pfeilauflage, der Button, das „Stabilisationssystem“.Das Mittelteil
hat eine „Griffschale“, zwei Taschen zur Aufnahme der Wurfarme, sowie Gewindebuchsen für das „Zubehör“. Das Mittelteil ist in Holzlaminat (nur mit Dacronsehne zu schießen) oder in unterschiedlichen Metallegierungen zu erhalten. Die Metallegierungen sind zwar schwerer aber dafür haben sie weniger Eigenschwingungen und eine höhere Festigkeit. Die Mittelteile sind von 23 bis 25 Zoll erhältlich.Die Wurfarme
bestehen aus Holzlaminat mit einem Glasfieberüberzug oder Carbongewebe in Harzen eingebunden. Diese Wurfarme haben einen bis zu 8%igen Energieübertragungsgewinn d.h. eine schnellere, flachere Flugbahn des Pfeils. In Verbindung mit entsprechenden Mittelteilen, lassen sich Bogenlängen von 46 bis 72 Zoll zusammenstellen (ca.120 bis 200 cm).
Die Sehne
hier werden nur die zwei hauptsächlichen Garne für die Sehne angesprochen. Zum einen Dacron für den Einsatz bei Holzmittelteilen sowie Fast Flight, welche einen bis zu 10%igen Energieübertragungsgewinn ermöglicht, ebenso ist sie weniger wärme-/kälteempfindlich. Die Strangzahl der Sehne kann zwischen 10 und 20 Fäden variieren, je nach Stärke des Garnes, oder den „Einstellungen“ des Schützen. Die Sehne ist ein Endlosfaden der um einen Sehnengalgen (können entsprechende Längen der Sehne eingestellt werden) gewickelt wird, bis das die entsprechende Strangzahl vorhanden ist. Danach werden die Öhrchen (Sehnenenden) für die Aufnahme an den Tips (Wurfarmenden) sowie die Mittelwicklung gefertigt.
Auf der Mittelwicklung wird der Nockpunkt (Metall oder mit Garn gewickelt) für den Pfeil in entsprechender Höhe angebracht.
Visiere
wir unterscheiden hier zwei Arten. Zum einen das Frontvisier (Junior, Stiftvisier) das Visier ist nahe am, oder im Bogenfenster angebracht. Zum Zweiten die Auslegervisiere (AGF Safari, Arten Olympia etc.). Diese können den Kornträger an einer „Stange“ vom Bogen weg positionieren. Dieses Verlängern der Visierlinie hat für die Scheibenschützen einige Vorteile. Die Frontvisiere kommen mehr bei den Jagdschützen zur Anwendung.
Pfeilauflagen / Button
sie dienen zum Halten und Führen des Pfeils. Hierbei gibt es eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Materialien. Von der einfachen Plastikauflage (Hoyt Super Rest) bis hin zur Magnetpfeilauflage (Spigarelli). Hierbei entscheidet der Geldbeutel und das Leistungsvermögen. Eine relativ preiswerte Plastikauflage kann aber durchaus auch Ihren Zweck erfüllen. Es gibt etliche Spitzenschützen (Koreanische Nationalmannschaft) ,die dieser Auflage ihr Vertrauen schenken. „TEUER IST NICHT IMMER BESSER„.
Die gleichen Argumente treffen auch auf den Button zu. Man sollte nur auf eine verschleißarme Spitze, eine leichtgängige Federung und gute Einstellbarkeit Wert legen. So kann man einen Accra Button für 10€, oder einen LQ Button für 120 € erwerben, ihre Dienste tun beide.
Stabilisation
wie der Name schon sagt soll ein Stabilisationssystem die Schwingungen beim Schuss aufnehmen. Damit kann der Bogen ruhiger gehalten werden. Dies zeigt sich deutlich nachher im Trefferbild. Das „Stabilisationssystem“ kann bestehen aus: dem Monostabi mit eventuellem Schwabbelendgewicht, dem Vorbau mit eventuellem Dämpfer und der Spinne, die die Seitenstabis aufnimmt. Ebenso können noch kleinere Monostabis oben und unten am Mittelteil angebracht werden. Das Stabilisationssystem wird auf den jeweiligen Schützen abgestimmt. Diese Abstimmung sollte nur von einem Fachmann erfolgen. Beim Stabilisationssystem gibt es auch eine Fülle unterschiedlicher Komponenten. Wie schon gesagt auch hier ist nicht das Teuerste das Beste. Hier wurde nur eine relativ einfache Beschreibung des Recurvebogens dargestellt.
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In Verbindung mit einem Release (mechanischer Lösehilfe), Visier und Stabilisation kann eine sehr hohe Treffsicherheit erreicht werden.
Der Compoundbogen zeichnet sich durch ein Flaschenzugsystem aus, welches den Auszug des Bogens erleichtert (bis zu 70%) und es dem Schützen so ermöglicht mit weniger Kraftaufwand sorgfältig zu zielen.
Die Spannung des Bogens wird nicht wie bei den beiden anderen Typen kontinuierlich in den Wurfarmen aufgebaut, sodass im vollen Auszug die ganze Energie auf den Fingern liegt, sondern genau umgekehrt.
Am Anfang wird bis zum Einsetzen des Flaschenzuges viel mehr Kraft zum Ziehen gebraucht, während am Ende im Auszug, in der Zielphase, das Gewicht und der Druck auf den Fingern verringert wird.
Der Compound wird fast immer mit einer Visiervorrichtung, Stabilisatoren und einem “Release” verwendet. Das Release ist ein Griffstück, mit welchem die Bogensehne im Auszug gehalten wird.
Der Schuss wird z.B. mit einem Hebel am Griffstück ausgelöst, damit der Schuss hochpräzise verläuft.
Mit Compoundbögen werden die von allen Klassen höchsten Pfeilgeschwindigkeiten von zum Teil deutlich über 300km/h erzielt.
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Der auffälligste Unterschied zum westlichen Bogenschießen liegt in der Verwendung des asymmetrischen, etwa 2,25 Meter langen japanischen Bogens ohne irgendwelche Visiereinrichtung oder Pfeilauflage, der Kleidung, die sich aus der des Samuraikriegers entwickelte, und dem zeremoniellen Ablauf des Schießens.
Zeremonielles Bogenschießen wurde in Japan bereits im achten Jahrhundert von den Samurei bei besonderen Anlässen vorgeführt. Die Energie und Schlagkraft des Kriegers wurden mit der Würde und Ästhetik der Zeremonie verbunden. Nachdem im 16. Jahrhundert Feuerwaffen eingeführt worden waren und der Bogen seine Bedeutung als Waffe verloren hatte, traten die geistigen Aspekte von Kyudo in den Vordergrund. Schon der Anfänger lernt schnell, dass nicht Wille und Ehrgeiz zu einem guten Trefferbild führen, sondern Konzentration, Gelassenheit und beständiges Üben mit korrekter Technik.
Es ist schwer, Kyudo in herkömmliche Kategorien einzuordnen. Kyudo hat eine sportliche Komponente, ohne nur Sport zu sein, es hat einen geistigen Aspekt, ohne Religion zu sein, es ist eine körperliche Disziplin, aber mit einer starken psychischen und emotionalen Kraft.
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